Wir dokumentieren folgende Zuschrift:
Wer das Geld hat, hat die Macht, bis die Torte in die Fresse kracht!
Warte, warte nur ein Weilchen, bald fliegen viele, viele süße Teilchen!
Angesichts der Maßnahmen die der Tübinger Uni-Rektor Schaich hier ergriffen hat und noch prüfen lässt, gibt es nur eine mögliche Antwort!
TORTET SCHAICH!
Diesem Schreiben zufolge, soll derzeit ein Flashmob in Vorbereitung sein, der sich vor dem Rektorat einfinden will, um Schaich, "diesem Creme-Juristen", eine entsprechende Antwort zu "kredenzen"
Hier der Artikel des Schwäbischen Tagblatt (5.11. 2005), auf den sich das Schreiben bezieht:
Uni-Rektor Eberhard Schaich reagiert auf den sahnigen Studiengebühren-Protest vom Mittwoch
TÜBINGEN (vor). Die Tübinger Torten-Attacke auf den Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz und Studiengebühren-Befürworter, Prof. Peter Gaehtgens, hat Folgen für einen der vier Beteiligten: Uni-Rektor Eberhard Schaich verhängte ein zweijähriges Hausverbot gegen T. K., der früher als studentischer Vertreter dem Hochschulrat und dem Senat angehörte. Derweil prüft die Tübinger Staatsanwaltschaft, ob sie wegen Sachbeschädigung Ermittlungen aufnehmen will.
Den Ablauf der Torten-Attacke hielt am Mittwoch ein Amateurfilmer fest: Zwei in Anzüge gekleidete Aktivisten (Bild links) schicken sich an, dem noch lächelnden Prof. Peter Gaehtgens ein „Dankeschön“ für seinen Einsatz pro Studiengebühren zu überreichen. Der mit Tortencreme beschmierte Gaehtgens, der auf dem rechten Bild neben einem sichtlich betroffenen Uni-Rektor Eberhard Schaich steht, fasste sich schnell wieder: „Die vier Herren haben in der Sache Recht, ich bin für Studiengebühren.“
Von den insgesamt vier Aktivisten wurde bislang einzig Tortenwerfer T. K.i identifiziert. Gestern flatterte dem Tübinger ein Einschreiben der Universität ins Haus: „Ihre ungeheuerliche Verhaltensweise kann nicht folgenlos bleiben“, heißt es in dem Brief: „Daher wird der Rektor der Universität Tübingen gegen Sie ein Hausverbot ab dem 15. November 2005 bis zum 14. November 2007 mit Sofortvollzug erlassen.“ Das zweijährige Verbot erstreckt sich „auf sämtliche Gebäude“ der Uni, heißt es in dem Schreiben, dass mit der Drohung endet: „Nötigenfalls wird dieses Hausverbot verlängert.“
K. überlegt nun, ob er gegen das Hausverbot Widerspruch einlegt. Der am Mittwoch von der Schoko-Sahne-Torte getroffene Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Peter Gaehtgens, habe sich in dieser Angelegenheit „richtig sportlich verhalten“, findet K.: „Herr Schaich gebärdet sich da etwas humorloser.“ Gaehtgens hatte den Tortenwurf mit den Worten kommentiert, die Geschmacksrichtung sei „gar nicht so schlecht“. Auf eine Anzeige wegen Beleidigung will der ehemalige Rektor der Freien Universität Berlin verzichten.
K. könne eine Anhörung zu dem Fall verlangen und seine Sicht der Dinge darstellen, sagte Uni-Pressesprecher Michael Seifert – das sei nach dem Landesverwaltungsverfahrensgesetz vorgeschrieben. Erst danach werde endgültig über das Hausverbot entschieden. Gravierender als für K., der sich nach Abschluss seines Studiums der Politik und der Empirischen Kulturwissenschaft bereits im April exmatrikuliert hat, wäre ein solches Hausverbot ohnehin für die drei anderen Beteiligten, so sie denn in Tübingen eingeschrieben sein sollten. Doch von denen wurde bislang noch keiner identifiziert. „Wir können als Universität nicht ermitteln, das ist Sache der Staatsanwaltschaft“, so Seifert.
Und die prüft weiterhin, ob bei der Torten-Attacke in Punkto Sachbeschädigung – gemeint ist die Schokosahne-Creme auf Gaehtgens Hemd und Anzug – ein „besonderes öffentliches Interesse an der Strafverfolgung existiert“, so der stellvertretende Leiter der Tübinger Staatsanwaltschaft Michael Pfohl.
Die Frage, ob die Universität überhaupt ein Hausverbot gegenüber demnach seiner Exmatrikulation nicht mehr der Hochschule angehörenden K. aussprechen darf, beantwortet der Tübinger Anwalt Gottfried Knott mit „Ja“. Zwar dürfe jeder die öffentlichen Universitätsgebäude betreten, so der Zivilrechtler, er müsse dort aber bestimmte Spielregeln einhalten. Da Rektor Schaich das Hausrecht ausübe, hält Knott das Vorgehen für „absolut in Ordnung“ – schon, um Gäste und Universitätsangehörige „vor solchen Angriffen zu schützen“. Schwieriger wäre die Frage laut Knott zu beantworten, wenn der Werfer ein Mitglied der Uni, etwa ein Student oder gar ein studentisches Gremienmitglied, wäre.
Wer das Geld hat, hat die Macht, bis die Torte in die Fresse kracht!
Warte, warte nur ein Weilchen, bald fliegen viele, viele süße Teilchen!
Angesichts der Maßnahmen die der Tübinger Uni-Rektor Schaich hier ergriffen hat und noch prüfen lässt, gibt es nur eine mögliche Antwort!
TORTET SCHAICH!
Diesem Schreiben zufolge, soll derzeit ein Flashmob in Vorbereitung sein, der sich vor dem Rektorat einfinden will, um Schaich, "diesem Creme-Juristen", eine entsprechende Antwort zu "kredenzen"
Hier der Artikel des Schwäbischen Tagblatt (5.11. 2005), auf den sich das Schreiben bezieht:
Uni-Rektor Eberhard Schaich reagiert auf den sahnigen Studiengebühren-Protest vom Mittwoch
TÜBINGEN (vor). Die Tübinger Torten-Attacke auf den Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz und Studiengebühren-Befürworter, Prof. Peter Gaehtgens, hat Folgen für einen der vier Beteiligten: Uni-Rektor Eberhard Schaich verhängte ein zweijähriges Hausverbot gegen T. K., der früher als studentischer Vertreter dem Hochschulrat und dem Senat angehörte. Derweil prüft die Tübinger Staatsanwaltschaft, ob sie wegen Sachbeschädigung Ermittlungen aufnehmen will.
Den Ablauf der Torten-Attacke hielt am Mittwoch ein Amateurfilmer fest: Zwei in Anzüge gekleidete Aktivisten (Bild links) schicken sich an, dem noch lächelnden Prof. Peter Gaehtgens ein „Dankeschön“ für seinen Einsatz pro Studiengebühren zu überreichen. Der mit Tortencreme beschmierte Gaehtgens, der auf dem rechten Bild neben einem sichtlich betroffenen Uni-Rektor Eberhard Schaich steht, fasste sich schnell wieder: „Die vier Herren haben in der Sache Recht, ich bin für Studiengebühren.“
Von den insgesamt vier Aktivisten wurde bislang einzig Tortenwerfer T. K.i identifiziert. Gestern flatterte dem Tübinger ein Einschreiben der Universität ins Haus: „Ihre ungeheuerliche Verhaltensweise kann nicht folgenlos bleiben“, heißt es in dem Brief: „Daher wird der Rektor der Universität Tübingen gegen Sie ein Hausverbot ab dem 15. November 2005 bis zum 14. November 2007 mit Sofortvollzug erlassen.“ Das zweijährige Verbot erstreckt sich „auf sämtliche Gebäude“ der Uni, heißt es in dem Schreiben, dass mit der Drohung endet: „Nötigenfalls wird dieses Hausverbot verlängert.“
K. überlegt nun, ob er gegen das Hausverbot Widerspruch einlegt. Der am Mittwoch von der Schoko-Sahne-Torte getroffene Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, Prof. Peter Gaehtgens, habe sich in dieser Angelegenheit „richtig sportlich verhalten“, findet K.: „Herr Schaich gebärdet sich da etwas humorloser.“ Gaehtgens hatte den Tortenwurf mit den Worten kommentiert, die Geschmacksrichtung sei „gar nicht so schlecht“. Auf eine Anzeige wegen Beleidigung will der ehemalige Rektor der Freien Universität Berlin verzichten.
K. könne eine Anhörung zu dem Fall verlangen und seine Sicht der Dinge darstellen, sagte Uni-Pressesprecher Michael Seifert – das sei nach dem Landesverwaltungsverfahrensgesetz vorgeschrieben. Erst danach werde endgültig über das Hausverbot entschieden. Gravierender als für K., der sich nach Abschluss seines Studiums der Politik und der Empirischen Kulturwissenschaft bereits im April exmatrikuliert hat, wäre ein solches Hausverbot ohnehin für die drei anderen Beteiligten, so sie denn in Tübingen eingeschrieben sein sollten. Doch von denen wurde bislang noch keiner identifiziert. „Wir können als Universität nicht ermitteln, das ist Sache der Staatsanwaltschaft“, so Seifert.
Und die prüft weiterhin, ob bei der Torten-Attacke in Punkto Sachbeschädigung – gemeint ist die Schokosahne-Creme auf Gaehtgens Hemd und Anzug – ein „besonderes öffentliches Interesse an der Strafverfolgung existiert“, so der stellvertretende Leiter der Tübinger Staatsanwaltschaft Michael Pfohl.
Die Frage, ob die Universität überhaupt ein Hausverbot gegenüber demnach seiner Exmatrikulation nicht mehr der Hochschule angehörenden K. aussprechen darf, beantwortet der Tübinger Anwalt Gottfried Knott mit „Ja“. Zwar dürfe jeder die öffentlichen Universitätsgebäude betreten, so der Zivilrechtler, er müsse dort aber bestimmte Spielregeln einhalten. Da Rektor Schaich das Hausrecht ausübe, hält Knott das Vorgehen für „absolut in Ordnung“ – schon, um Gäste und Universitätsangehörige „vor solchen Angriffen zu schützen“. Schwieriger wäre die Frage laut Knott zu beantworten, wenn der Werfer ein Mitglied der Uni, etwa ein Student oder gar ein studentisches Gremienmitglied, wäre.
contributor - am Dienstag, 8. November 2005, 15:05 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
Weitere Informationen zum Tübinger Tortenstoß gegen den Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) finden sich auf Indymedia (7.11. 2005), insbesondere auch hinsichtlich der lokalen Medien und ein Faksimilie des BILD-Zeitungsartikels von der "Torte Armee Fraktion":
"Diese Art des Protestes gegen Studiengebühren erschütterte die Offiziellen sowie die Medien in der sonst leider als ziemlich ruhig-beschaulich zu nennenden Region erheblich. Von diversen Regionalzeitungen und Radiosendern bis hin zur (gewohnt unreflektiert berichtenden) Bildzeitung wurde der Tathergang minutiös rekonstruiert. Der Rektor der Uni Tübingen, Eberhard Schaich, schien über den Torten-Angriff auf seinen Gast besonders empört zu sein (siehe Gesicht im Video - Der Mann mit der Goldkette).
Weil er einen der Tortenwerfer erkannt hatte, verhängte er gegen diesen, der glücklicherweise sein Studium zu diesem Zeitpunkt bereits beendet hat, ein Hausverbot an der gesamten Universität. Zu einer Strafanzeige konnte er Dr. Gaehtgens jedoch nicht überreden. "
Das Video, in der die gesamte Aktion anzusehen ist, gibt es ebenfalls bei Indymedia - Viel Spaß!
Ein Leserbrief im lokalen Schwäbischen Tagblatt (8.11. 2005) mit einer Unterstützungserklärung des Club Zátopek im Club Voltaire, die volkskundlich-kulturwissenschaftlich argumentiert, ist ebenfalls online.
"Diese Art des Protestes gegen Studiengebühren erschütterte die Offiziellen sowie die Medien in der sonst leider als ziemlich ruhig-beschaulich zu nennenden Region erheblich. Von diversen Regionalzeitungen und Radiosendern bis hin zur (gewohnt unreflektiert berichtenden) Bildzeitung wurde der Tathergang minutiös rekonstruiert. Der Rektor der Uni Tübingen, Eberhard Schaich, schien über den Torten-Angriff auf seinen Gast besonders empört zu sein (siehe Gesicht im Video - Der Mann mit der Goldkette).

Das Video, in der die gesamte Aktion anzusehen ist, gibt es ebenfalls bei Indymedia - Viel Spaß!
Ein Leserbrief im lokalen Schwäbischen Tagblatt (8.11. 2005) mit einer Unterstützungserklärung des Club Zátopek im Club Voltaire, die volkskundlich-kulturwissenschaftlich argumentiert, ist ebenfalls online.
contributor - am Dienstag, 8. November 2005, 13:08 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
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autonome a.f.r.i.k.a gruppe:
Protest in the virtual marketplace - the online demonstration against Lufthansa in 2001
A new text of autonome a.f.r.i.k.a.-group is now available in English language. You can find this text on the Webpage of the Re:Activism-Conference Website (Budapest 10/2005).
"In June 2001, German activists staged an online demonstration against the involvement of the German Airline Lufthansa in deportations of asylum seekers. This protest was conceived as an adaptation of established forms of street protest (demonstration, blockade) to the 'virtual urban space' of the internet. Using floodnet-type software, more than 10000 activists attacked the Lufthansa website and disturbed the e-business activities of the airline, just after the e-business website of Lufthansa went online and only days before a major shareholder meeting. Not only in terms of the number of persons involved, but also in terms of media coverage before and after the event, it was possibly the most successful action of this type ever in Germany.
We analyse this action in view of its context and pre-requisites, and in view of the experiences of organisers, participants and by-standers. What were the criteria of 'success' or 'failure', what were the legal repercussions (still contested at the moment these lines are written), how did the protest represent itself to its participants? We argue that, in trying to adapt and reproduce forms of street protest within the 'virtual' setting of the internet, activists had in fact to create a new communication network, both virtual and real, where the action could be announced, discussed, visualised and self-represented. In conclusion we discuss to which extent the success of this action was dependent on earlier media discourses on the internet ('Internet-Hype'), and ask whether this success can be reproduced in the present-day situation."
Full Paper
More information about the panel, where this lecture have taken place.
Protest in the virtual marketplace - the online demonstration against Lufthansa in 2001
A new text of autonome a.f.r.i.k.a.-group is now available in English language. You can find this text on the Webpage of the Re:Activism-Conference Website (Budapest 10/2005).
"In June 2001, German activists staged an online demonstration against the involvement of the German Airline Lufthansa in deportations of asylum seekers. This protest was conceived as an adaptation of established forms of street protest (demonstration, blockade) to the 'virtual urban space' of the internet. Using floodnet-type software, more than 10000 activists attacked the Lufthansa website and disturbed the e-business activities of the airline, just after the e-business website of Lufthansa went online and only days before a major shareholder meeting. Not only in terms of the number of persons involved, but also in terms of media coverage before and after the event, it was possibly the most successful action of this type ever in Germany.
We analyse this action in view of its context and pre-requisites, and in view of the experiences of organisers, participants and by-standers. What were the criteria of 'success' or 'failure', what were the legal repercussions (still contested at the moment these lines are written), how did the protest represent itself to its participants? We argue that, in trying to adapt and reproduce forms of street protest within the 'virtual' setting of the internet, activists had in fact to create a new communication network, both virtual and real, where the action could be announced, discussed, visualised and self-represented. In conclusion we discuss to which extent the success of this action was dependent on earlier media discourses on the internet ('Internet-Hype'), and ask whether this success can be reproduced in the present-day situation."
Full Paper
More information about the panel, where this lecture have taken place.
kg2u - am Montag, 7. November 2005, 21:29 - Rubrik: a.f.r.i.k.a.-texte
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"Danke für die Studiengebühren!" - Tortenwurf
von konditor - 03.11.2005 13:12
Anlässlich eines Festaktes im Rahmen des Dies Universitatis an der Eberhard Karls Universität in Tübingen wurde Prof. Peter Gaethgens, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, ziemlich überrascht.

Noch bevor der Gast mit seiner Rede beginnen konnte, betraten mehrere Studierende in Anzügen die Bühne. Zwei davon trugen bunte Geschenkkartons.
Mit den Worten: "Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten uns hiermit bei Herrn Prof. Gaethgens für seinen Einsatz für Studiengebühren bedanken", unterbrach einer der Studierenden den Festakt, um im gleichen Augenblick den Deckel des Kartons zu heben und dem Herrn Prof. Gaethgens mit Hilfe eines sehr sportiven Ausfallschrittes eine Schoko-Sahnetorte voll ins Gesicht zu drücken. Eine weitere sahnige Überraschung klebte zeitgleich auf dem Hinterkopf des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz
Sofort sprangen aus den ersten Reihen des Publikums eilende Retter auf, die jedoch die türmenden Tortenwerfer nicht mehr erreichten.
Prof. Gaethgens brauchte einige Zeit, die Fassung wieder zu erlangen, wischte sich zur freien Sicht einen Streifen Sahne aus seinem Gesicht und trat mit den worten ans Mikro: " Es gibt ganz verschiedene Formen des Danks" und: „Die vier Herren haben in der Sache Recht, ich bin für Studiengebühren“. Dann leckte er sich genüsslich einen Finger ab und meinte:"Auch war es gar nicht mal die schlechteste Torte".
Der Rektor der Universität, Eberhard Schaich, meinte den einen Tortenwerfer erkannt zu haben, dohte diesem Konsequenzen an und entschuldigte sich beim Gast des Dies Universitatis.
von konditor - 03.11.2005 13:12
Anlässlich eines Festaktes im Rahmen des Dies Universitatis an der Eberhard Karls Universität in Tübingen wurde Prof. Peter Gaethgens, Präsident der Hochschulrektorenkonferenz, ziemlich überrascht.

Noch bevor der Gast mit seiner Rede beginnen konnte, betraten mehrere Studierende in Anzügen die Bühne. Zwei davon trugen bunte Geschenkkartons.
Mit den Worten: "Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten uns hiermit bei Herrn Prof. Gaethgens für seinen Einsatz für Studiengebühren bedanken", unterbrach einer der Studierenden den Festakt, um im gleichen Augenblick den Deckel des Kartons zu heben und dem Herrn Prof. Gaethgens mit Hilfe eines sehr sportiven Ausfallschrittes eine Schoko-Sahnetorte voll ins Gesicht zu drücken. Eine weitere sahnige Überraschung klebte zeitgleich auf dem Hinterkopf des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz
Sofort sprangen aus den ersten Reihen des Publikums eilende Retter auf, die jedoch die türmenden Tortenwerfer nicht mehr erreichten.
Prof. Gaethgens brauchte einige Zeit, die Fassung wieder zu erlangen, wischte sich zur freien Sicht einen Streifen Sahne aus seinem Gesicht und trat mit den worten ans Mikro: " Es gibt ganz verschiedene Formen des Danks" und: „Die vier Herren haben in der Sache Recht, ich bin für Studiengebühren“. Dann leckte er sich genüsslich einen Finger ab und meinte:"Auch war es gar nicht mal die schlechteste Torte".
Der Rektor der Universität, Eberhard Schaich, meinte den einen Tortenwerfer erkannt zu haben, dohte diesem Konsequenzen an und entschuldigte sich beim Gast des Dies Universitatis.
contributor - am Donnerstag, 3. November 2005, 19:19 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
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Tja, da werden die vom Schwäbischen Tagblatt sich aber ärgern,
dass Spiegel Online (3.11. 2005) den Reutlinger GEA (s.u.) zitiert und nicht das lokale Käsblatt, wenn es um das cremige Erlebnis des Peter Gaethgens:
TORTENATTACKE
Schoko-Sahne für den Rektorenchef
An der Tübinger Uni hatte Peter Gaehtgens gestern ein ungewollt cremiges Erlebnis. Studenten drückten dem Präsidenten der Hochschulrektoren eine Torte ins Gesicht, als Protest gegen Studiengebühren. Gaehtgens ließ das kalt.
[Spiegel Online-Bildunterschrift: "Rektoren-Chef Gaehtgens: Hätt ich dich heut erwartet, hätt ich Kuchen da"]

Seine Festrede an der Universität Tübingen hatte sich Peter Gaehtgens sicher anders vorgestellt. Am Mittwoch sollte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) den Vortrag zum Dies Academicus halten und hatte gerade sein Manuskript zurechtgerückt, als vier Studenten mit zwei unauffälligen Pappschachteln nach vorn gingen. Wie der "Reutlinger General-Anzeiger" berichtet, drückten sie Gaehtgens eine Torte ins Gesicht - zum Dank für seinen Einsatz pro Studiengebühren.
Peter Gaehtgens zählt seit Jahren zu den Befürwortern allgemeiner Studiengebühren, die in den nächsten Jahren trotz heftigen Widerstandes von Studentenvertretern in nahezu allen Bundesländern kommen werden. Den Torten-Anschlag quittierte er ziemlich ungerührt: Gaehtgens nannte die Torte - Geschmacksrichtung Schoko-Sahne - "gar nicht so schlecht" und verließ den Saal, um die Sahne von Gesicht und Kleidung zu wischen.
Die Universitätsleitung zeigte sich entsetzt. Rektor Eberhard Schaich entschuldigte sich sofort mit den Worten "Das ist keine Gangart, die in Tübingen tolerabel ist", so die Zeitung. Während Prorektor und Kanzler ausrückten, um dem Ehrengast ein neues Hemd zu besorgen, sprach Peter Gaehtgens wie geplant über die Zukunft des deutschen Hochschulsystems.
Die studentischen Torten-Attentäter müssen nun mit einem Hausverbot rechnen, so ein Uni-Sprecher am Donnerstag. Eine Anzeige soll es aber nicht geben.
Der zitierte Artikel des Reutlinger Generalanzeigers (3.11. 2005) ist ein wenig zetrig bis hysterisch. Aber vielleicht weiss man in der Kaufmannstadt Reutlingen die symbolische Bedeutung eines solchen Attentates doch besser einzuschätzen als im studentischeren Tübingen, in der solche Regelverletzungen der Kulturellen Grammatik quasi zum Ausbildungskanon gehören:
"Uni - Gastredner Gaethgens Opfer eines Anschlags
Torte im Gesicht
TÜBINGEN. Es hätte alles so ruhig ablaufen können in dem nur zur Hälfte besetzten Festsaal der Universität. Doch ausgerechnet der Festredner am Dies Academicus, Professor Peter Gaethgens, war Ziel einer plumpen Attacke. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz hatte gerade sein Manuskript zurechtgerückt, als vier Studierende mit zwei unauffälligen Pappschachteln zum Podium gingen. Sie bedankten sich auf ihre Art dafür, dass sich Gaethgens so »erfolgreich« für die Einführung von Studiengebühren eingesetzt hatte: Sie drückten dem Redner eine Torte ins Gesicht.
Im Saal herrschte lähmendes Entsetzen, das Opfer des Anschlags hatte sich als erster gefasst. Er fand die Torte »gar nicht so schlecht« und während er den Saal verließ, um sich wenigstens die Sahne von Gesicht, Hemd und Jackett zu wischen, entschuldigte sich Unirektor Professor Eberhard Schaich in aller Form: »Das ist keine Gangart, die in Tübingen tolerabel ist.« Er kannte wenigstens einen der Täter, der einst im Unirat saß.
Gaehtgens sprach dann unbeeindruckt über »Die Herausforderungen für das Hochschulsystem«, während Prorektor und Kanzler bei einem Herrenausstatter ein neues Hemd für den Gast besorgten. (ric)"
dass Spiegel Online (3.11. 2005) den Reutlinger GEA (s.u.) zitiert und nicht das lokale Käsblatt, wenn es um das cremige Erlebnis des Peter Gaethgens:
TORTENATTACKE
Schoko-Sahne für den Rektorenchef
An der Tübinger Uni hatte Peter Gaehtgens gestern ein ungewollt cremiges Erlebnis. Studenten drückten dem Präsidenten der Hochschulrektoren eine Torte ins Gesicht, als Protest gegen Studiengebühren. Gaehtgens ließ das kalt.
[Spiegel Online-Bildunterschrift: "Rektoren-Chef Gaehtgens: Hätt ich dich heut erwartet, hätt ich Kuchen da"]

Seine Festrede an der Universität Tübingen hatte sich Peter Gaehtgens sicher anders vorgestellt. Am Mittwoch sollte der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) den Vortrag zum Dies Academicus halten und hatte gerade sein Manuskript zurechtgerückt, als vier Studenten mit zwei unauffälligen Pappschachteln nach vorn gingen. Wie der "Reutlinger General-Anzeiger" berichtet, drückten sie Gaehtgens eine Torte ins Gesicht - zum Dank für seinen Einsatz pro Studiengebühren.
Peter Gaehtgens zählt seit Jahren zu den Befürwortern allgemeiner Studiengebühren, die in den nächsten Jahren trotz heftigen Widerstandes von Studentenvertretern in nahezu allen Bundesländern kommen werden. Den Torten-Anschlag quittierte er ziemlich ungerührt: Gaehtgens nannte die Torte - Geschmacksrichtung Schoko-Sahne - "gar nicht so schlecht" und verließ den Saal, um die Sahne von Gesicht und Kleidung zu wischen.
Die Universitätsleitung zeigte sich entsetzt. Rektor Eberhard Schaich entschuldigte sich sofort mit den Worten "Das ist keine Gangart, die in Tübingen tolerabel ist", so die Zeitung. Während Prorektor und Kanzler ausrückten, um dem Ehrengast ein neues Hemd zu besorgen, sprach Peter Gaehtgens wie geplant über die Zukunft des deutschen Hochschulsystems.
Die studentischen Torten-Attentäter müssen nun mit einem Hausverbot rechnen, so ein Uni-Sprecher am Donnerstag. Eine Anzeige soll es aber nicht geben.
Der zitierte Artikel des Reutlinger Generalanzeigers (3.11. 2005) ist ein wenig zetrig bis hysterisch. Aber vielleicht weiss man in der Kaufmannstadt Reutlingen die symbolische Bedeutung eines solchen Attentates doch besser einzuschätzen als im studentischeren Tübingen, in der solche Regelverletzungen der Kulturellen Grammatik quasi zum Ausbildungskanon gehören:
"Uni - Gastredner Gaethgens Opfer eines Anschlags
Torte im Gesicht
TÜBINGEN. Es hätte alles so ruhig ablaufen können in dem nur zur Hälfte besetzten Festsaal der Universität. Doch ausgerechnet der Festredner am Dies Academicus, Professor Peter Gaethgens, war Ziel einer plumpen Attacke. Der Präsident der Hochschulrektorenkonferenz hatte gerade sein Manuskript zurechtgerückt, als vier Studierende mit zwei unauffälligen Pappschachteln zum Podium gingen. Sie bedankten sich auf ihre Art dafür, dass sich Gaethgens so »erfolgreich« für die Einführung von Studiengebühren eingesetzt hatte: Sie drückten dem Redner eine Torte ins Gesicht.
Im Saal herrschte lähmendes Entsetzen, das Opfer des Anschlags hatte sich als erster gefasst. Er fand die Torte »gar nicht so schlecht« und während er den Saal verließ, um sich wenigstens die Sahne von Gesicht, Hemd und Jackett zu wischen, entschuldigte sich Unirektor Professor Eberhard Schaich in aller Form: »Das ist keine Gangart, die in Tübingen tolerabel ist.« Er kannte wenigstens einen der Täter, der einst im Unirat saß.
Gaehtgens sprach dann unbeeindruckt über »Die Herausforderungen für das Hochschulsystem«, während Prorektor und Kanzler bei einem Herrenausstatter ein neues Hemd für den Gast besorgten. (ric)"
- Die Stuttgarter Nachrichten bringen nur einen kurzen Auszug aus einer dpa-Meldung.
contributor - am Donnerstag, 3. November 2005, 18:57 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
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Torte auf den Präsidenten
Aus TÜBINGEN wird berichtet (u.a. Schwäbisches Tagblatt, 3.11. 2005), dass dem Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, Peter Gaethgens, sein Eintreten für Studiengebühren recht versüsst wurde:
"Jähe Unterbrechung des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz: Prof. Peter Gaethgens wollte gestern Abend im Festsaal der Neuen Aula gerade seine Festrede beginnen, als zwei Studentinnen und zwei Studenten mit Blumen und zwei Geschenkpaketen die Bühne betraten.
N.N., studentisches Ex-Mitglied im Senat, kündete ein Präsent für Gaethgens Einsatz für Studiengebühren an – und schon war es ausgepackt. Ohne dass irgendjemand reagieren konnte, drückte N.N. dem Präsidenten eine Schoko-Sahnetorte voll ins Gesicht, derweil sein Kommilitone dessen Hinterkopf festhielt. „Die vier Herren haben in der Sache Recht, ich bin für Studiengebühren“, sagte der schnell wieder gefasst wirkende, aber blickgetrübte Redner, derweil das Quartett ungefasst verschwand. Rektor Eberhard Schaich, der N.N. erkannte und benannte, entschuldigte sich beim Gast des Dies Universitatis und drohte dem Quartett Konsequenzen an. "
Der Hintergrund des aggressiven Verhaltens von Tübingens CDU Rektor und Juristen Schaich ist der reine Neid (den findet er allerdings selbst - etwa im Rahmen der Tübinger Kinder-Uni als Problem, wenn es etwa um den Unterschied von arm und reich gehe).
Bei einer Abstimmung in Tübingens legendären Club Zátopek anno 2002 war er bereits mehrmals als aussichtsreichster Kandidat für eine Torte genannt worden.
Verständlich, dass er nun enttäuscht ist, nicht selbst eine abbekommen zu haben. Warte nur ein Weilchen ...
Aus TÜBINGEN wird berichtet (u.a. Schwäbisches Tagblatt, 3.11. 2005), dass dem Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz, Peter Gaethgens, sein Eintreten für Studiengebühren recht versüsst wurde:
"Jähe Unterbrechung des Präsidenten der Hochschulrektorenkonferenz: Prof. Peter Gaethgens wollte gestern Abend im Festsaal der Neuen Aula gerade seine Festrede beginnen, als zwei Studentinnen und zwei Studenten mit Blumen und zwei Geschenkpaketen die Bühne betraten.
N.N., studentisches Ex-Mitglied im Senat, kündete ein Präsent für Gaethgens Einsatz für Studiengebühren an – und schon war es ausgepackt. Ohne dass irgendjemand reagieren konnte, drückte N.N. dem Präsidenten eine Schoko-Sahnetorte voll ins Gesicht, derweil sein Kommilitone dessen Hinterkopf festhielt. „Die vier Herren haben in der Sache Recht, ich bin für Studiengebühren“, sagte der schnell wieder gefasst wirkende, aber blickgetrübte Redner, derweil das Quartett ungefasst verschwand. Rektor Eberhard Schaich, der N.N. erkannte und benannte, entschuldigte sich beim Gast des Dies Universitatis und drohte dem Quartett Konsequenzen an. "
Der Hintergrund des aggressiven Verhaltens von Tübingens CDU Rektor und Juristen Schaich ist der reine Neid (den findet er allerdings selbst - etwa im Rahmen der Tübinger Kinder-Uni als Problem, wenn es etwa um den Unterschied von arm und reich gehe).
Bei einer Abstimmung in Tübingens legendären Club Zátopek anno 2002 war er bereits mehrmals als aussichtsreichster Kandidat für eine Torte genannt worden.
Verständlich, dass er nun enttäuscht ist, nicht selbst eine abbekommen zu haben. Warte nur ein Weilchen ...
contributor - am Donnerstag, 3. November 2005, 10:01 - Rubrik: Torten - Pies - Tarts
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"Da wollen wir nicht, dass da gesungen wird"
Sven Regener im Gespräch über über Karriere und Politik im Pop und das neue Album seiner Band Element of Crime (Standard, 7.10. 2005):
"Sven Regener sitzt in einem Wiener Kaffeehaus und beantwortet Fragen, die man ihm stellt, mit großen Mengen Text.
Standard: Mit dieser Einstellung hat man es auch vermieden, als Diskurs-Band vereinnahmt zu werden, wie etwa die Hamburger Bands Blumfeld oder Tocotronic.
Regener: "Der Versuch, Politisches mit Kulturellem in Zusammenhang zu bringen, ist heute übermächtig. Element of Crime lehnen das ab. Es gibt viele Rockmusiker, die auch noch die Welt retten wollen. Man muss hier keine Namen nennen. Wir sind aber nicht der Meinung, dass jemand, der drei-, vierminütige Lieder singt, den Stein der Weisen besitzt. Wir machen da nicht mit. Musik, wie wir sie machen, packt die Leute sehr stark bei ihrem Gefühl. Und wir möchten niemanden beim Gefühl nehmen und das politisch ummünzen. Das ist Manipulation und als solche antiaufklärerisch und deshalb abzulehnen. Wir glauben an die freie Entscheidung und Demokratie. Da wollen wir nicht, dass da gesungen wird."
Und da wollen wir nicht, dass der dazu was sagt. Und ein weiteres Mal zeigt, sich, dass Leute die an und für sich ganz passable Musik (Kunst) machen, nicht zu allem etwas Substanzielles zu sagen haben:
"Wir glauben an die freie Entscheidung und Demokratie."
Amen!
Und insofern mag es vielleicht tragisch sein, dass Regener nicht versteht (verstehen kann), dass die Musik von "Element of Crime" in einem vorpolitischen Sinne politisch ist und wirkt, dass das aber ganz egal und vielleicht sogar ganz gut ist, dass er/sie dazu darüber hinaus nichts sagen wollen bzw. wohl auch nicht können. Aber noch bestimmen wir, wann und wie die Musik von "Element of Crime" zu einem "Element of Revolution" wird. That's the way life ist, sweet Sven ... Fanfiction und Textual Poaching lassen grüßen ...
Sven Regener im Gespräch über über Karriere und Politik im Pop und das neue Album seiner Band Element of Crime (Standard, 7.10. 2005):
"Sven Regener sitzt in einem Wiener Kaffeehaus und beantwortet Fragen, die man ihm stellt, mit großen Mengen Text.
Standard: Mit dieser Einstellung hat man es auch vermieden, als Diskurs-Band vereinnahmt zu werden, wie etwa die Hamburger Bands Blumfeld oder Tocotronic.
Regener: "Der Versuch, Politisches mit Kulturellem in Zusammenhang zu bringen, ist heute übermächtig. Element of Crime lehnen das ab. Es gibt viele Rockmusiker, die auch noch die Welt retten wollen. Man muss hier keine Namen nennen. Wir sind aber nicht der Meinung, dass jemand, der drei-, vierminütige Lieder singt, den Stein der Weisen besitzt. Wir machen da nicht mit. Musik, wie wir sie machen, packt die Leute sehr stark bei ihrem Gefühl. Und wir möchten niemanden beim Gefühl nehmen und das politisch ummünzen. Das ist Manipulation und als solche antiaufklärerisch und deshalb abzulehnen. Wir glauben an die freie Entscheidung und Demokratie. Da wollen wir nicht, dass da gesungen wird."
Und da wollen wir nicht, dass der dazu was sagt. Und ein weiteres Mal zeigt, sich, dass Leute die an und für sich ganz passable Musik (Kunst) machen, nicht zu allem etwas Substanzielles zu sagen haben:
"Wir glauben an die freie Entscheidung und Demokratie."
Amen!
Und insofern mag es vielleicht tragisch sein, dass Regener nicht versteht (verstehen kann), dass die Musik von "Element of Crime" in einem vorpolitischen Sinne politisch ist und wirkt, dass das aber ganz egal und vielleicht sogar ganz gut ist, dass er/sie dazu darüber hinaus nichts sagen wollen bzw. wohl auch nicht können. Aber noch bestimmen wir, wann und wie die Musik von "Element of Crime" zu einem "Element of Revolution" wird. That's the way life ist, sweet Sven ... Fanfiction und Textual Poaching lassen grüßen ...
contributor - am Dienstag, 1. November 2005, 11:30 - Rubrik: Kunst und Politik
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5./6. November
im Clara-Zetkin-Waldheim in Stuttgart-Sillenbuch
Zur Aktualität der marxistischen Klassentheorie der Situationistischen Internationale (1957-1972)
Üblicherweise wird die Situationistische Internationale (SI, 1957-1972) nur in der Rolle einer bloßen Künstler_innen-Avantgarde der Sixties und Vorläuferin der Punk-Bewegung dargestellt, was vor allem ihren eindringlichen Bezug auf das moderne Proletariat vergessen lässt. Doch die zunehmend über Frankreich, Italien, GB und die USA hinaus wiederaufgegriffene situationistische Theorie der »Gesellschaft des Spektakels« ist ohne die Klassentheorie, auf der sie beruht, keinesfalls zu haben. Aber genau »das proletarische Projekt einer klassenlosen Gesellschaft, obwohl es einen schlechten Anfang hatte, (...) ist die einzige Bewegung, deren Rückkehr wir wünschen.« (SI, 1967) Eine solche proletarische Bewegung kam in Gestalt der »Bewegung der Besetzungen« im Mai 1968 in Frankreich als historische Bestätigung der situationistischen Theorie nahezu aus dem »Nichts« heraus. Damit bewies ein bedeutender Teil des Weltproletariats, dass »die Klasse« keineswegs per se als nationaler Mob agieren muss, sondern erneut für den Communismus einen cosmopolitischen Anlauf nehmen kann. Der Klassencharakter dieses Aufbruchs wurde nach dem staatlich-gewerkschaftlichen Rollback bagatellisiert und verkitscht (»Studentenrevolte«, »Die Phantasie an die Macht« etc.) und dadurch wiederum verdrängt. Mit ihm die Klassentheorie der SI.
Das Autorenkollektiv Biene Baumeister Zwi Negator hat im Schmetterling Verlag in der Reihe theorie.org die beiden Bände »Situationistische Revolutionstheorie. Eine Aneignung. Vol. I&II« vorgelegt. Im Rahmen dieses zweitägigen Seminars bieten die drei Autoren eine Einführung in die marxistische Klassentheorie der Situationistischen Internationale, speziell unter dem Gesichtspunkt ihrer Aktualität für eine heutige revolutionäre Theorie und Praxis.
Samstag 5. November und
Sonntag 6. November
jeweils von 11-18 Uhr
Veranstaltungsort:
Clara-Zetkin-Waldheim in Stuttgart-Sillenbuch
Gorch-Fock Str. 26. Tel: 47 12 35
UKB: 10 Euro
Veranstalter: Schmetterling Verlag
Eine kurze Seminar-Anmeldung ist erforderlich beim
Schmetterling Verlag
Lindenspürstr. 38b, 70176 Stuttgart
Tel 0711 / 62 67 79. Fax 0711 / 62 69 92
Email: info[NOSPAM]schmetterling-verlag.de
weitere Infos:
oder beim Schmetterling-Verlag
im Clara-Zetkin-Waldheim in Stuttgart-Sillenbuch
Zur Aktualität der marxistischen Klassentheorie der Situationistischen Internationale (1957-1972)
Üblicherweise wird die Situationistische Internationale (SI, 1957-1972) nur in der Rolle einer bloßen Künstler_innen-Avantgarde der Sixties und Vorläuferin der Punk-Bewegung dargestellt, was vor allem ihren eindringlichen Bezug auf das moderne Proletariat vergessen lässt. Doch die zunehmend über Frankreich, Italien, GB und die USA hinaus wiederaufgegriffene situationistische Theorie der »Gesellschaft des Spektakels« ist ohne die Klassentheorie, auf der sie beruht, keinesfalls zu haben. Aber genau »das proletarische Projekt einer klassenlosen Gesellschaft, obwohl es einen schlechten Anfang hatte, (...) ist die einzige Bewegung, deren Rückkehr wir wünschen.« (SI, 1967) Eine solche proletarische Bewegung kam in Gestalt der »Bewegung der Besetzungen« im Mai 1968 in Frankreich als historische Bestätigung der situationistischen Theorie nahezu aus dem »Nichts« heraus. Damit bewies ein bedeutender Teil des Weltproletariats, dass »die Klasse« keineswegs per se als nationaler Mob agieren muss, sondern erneut für den Communismus einen cosmopolitischen Anlauf nehmen kann. Der Klassencharakter dieses Aufbruchs wurde nach dem staatlich-gewerkschaftlichen Rollback bagatellisiert und verkitscht (»Studentenrevolte«, »Die Phantasie an die Macht« etc.) und dadurch wiederum verdrängt. Mit ihm die Klassentheorie der SI.
Das Autorenkollektiv Biene Baumeister Zwi Negator hat im Schmetterling Verlag in der Reihe theorie.org die beiden Bände »Situationistische Revolutionstheorie. Eine Aneignung. Vol. I&II« vorgelegt. Im Rahmen dieses zweitägigen Seminars bieten die drei Autoren eine Einführung in die marxistische Klassentheorie der Situationistischen Internationale, speziell unter dem Gesichtspunkt ihrer Aktualität für eine heutige revolutionäre Theorie und Praxis.
Samstag 5. November und
Sonntag 6. November
jeweils von 11-18 Uhr
Veranstaltungsort:
Clara-Zetkin-Waldheim in Stuttgart-Sillenbuch
Gorch-Fock Str. 26. Tel: 47 12 35
UKB: 10 Euro
Veranstalter: Schmetterling Verlag
Eine kurze Seminar-Anmeldung ist erforderlich beim
Schmetterling Verlag
Lindenspürstr. 38b, 70176 Stuttgart
Tel 0711 / 62 67 79. Fax 0711 / 62 69 92
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bbzn - am Dienstag, 25. Oktober 2005, 13:11 - Rubrik: Situationismus