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SPIEGEL Online (5.3. 2005) berichtet über ein Tortenattentat in der Welt der Reichen und Schönen:

Die Torte kommt nie aus der Mode, schon gar nicht als Wurfgeschoss. Das musste jetzt auch Anna Wintour erfahren. Die Chefredakteurin der amerikanischen "Vogue" wurde bei den Pariser Prêt-à-porter-Schauen mit einem Kuchenstück beworfen. Der delikate Zwischenfall ging vermutlich auf Rechnung einer Tierschützerin.

Paris - Glaubt man der "New York Times", ist sie die mächtigste Frau der Modebranche: Anna Wintour ist seit 16 Jahren Chefredakteurin der amerikanischen "Vogue" und wird von der Branche gefürchtet und verehrt. Die 56-jährige Britin gilt als Legende und ist berühmter als viele der Stars und Designer, über deren Schicksale sie entscheidet.

Wer so mächtig ist, hat Feinde: Vor einigen Jahren warf eine Tierschützerin Wintour einen toten Waschbären auf den Teller. Die Journalistin soll das Tier mit einer Serviette zugedeckt und sich anschließend einen Espresso bestellt haben.

Ähnlich cool parierte Wintour am vergangenen Freitag einen Angriff mit einem Tortenstück. Bei einer Chanel-Show im Rahmen der Pariser Prêt-à-porter-Schauen passte eine elegant gekleidete Frau die "Vogue"-Chefin am Eingang ab und warf ihr ein Stück Käsekuchen ins Gesicht. Die Angreiferin habe dabei "Schande über Sie!" gerufen. Die in einen Pelzmantel gehüllte Chefredakteurin wurde vermutlich auch dieses Mal Opfer einer Tierschützerin.

Von der Teilnahme an der Schau ließ sich Wintour allerdings nicht abbringen. Nachdem ihr Kollege André Leon Talley sie backstage begleitet hatte, wo sie ihr Make-up erneuern ließ, nahm die Amerikanerin tadellos geschminkt und perfekt frisiert in der ersten Reihe platz. Später am Abend sah man sie gut gelaunt bei der Show von Christian Lacroix - in einem dunkelroten Persianer.

Die Designer selbst haben aktuell allerdings weniger zu lachen. Alexander McQueen und Stella McCartney etwa haben vom Gucci-Konzern nur noch zwei Jahre erhalten, um endlich schwarze Zahlen zu schreiben. Christian Lacroix wurde von einer amerikanischen Duty-Free-Kette geschluckt. Givenchy musste zwei Jahre ohne stilprägenden Designer auskommen und setze jetzt auf den Italiener Riccardo Tisci, auf dessen Arbeiten man jedoch noch bis Herbst warten muss.

Generell hoffen die ehrwürdigen Traditionsmarken auf einen Schub durch junge Designer: Paco Rabanne verpflichtete den Amerikaner Patrick Robinson, Ungaro holte Vincent Darré. Vorbild der Verjüngungskur renommierter Modelabels durch Jungtalente: Christian Dior. Das Traditionshaus wurde von John Galliano während der letzten neun Jahre zum Zugpferd des Luxuskonzerns LVMH gepäppelt.

ESSO"Culture Jamming" bezeichnet Strategien des zivilen Ungehorsams – Strategien, die in Kunst und Kultur genauso ihre Spuren hinterlassen, wie sie politisch motivierten Aktivismus prägen. Das Lentos Kunstmuseum Linz verfolgt mit der Ausstellung Just do it! diese Spuren zurück"

Die Culture-Jamming-Ausstellung im
Lentos Kunstmuseum Linz wurde im österreichischen Standard (24-2-2005) mit einem vierseitigen Spezial: „Die Subversion der Zeichen von Marcel Duchamp bis Prada Meinhof.“ Zwei Seiten Abbildungen (zur Bildergalerie) sowie der Artikel „Barbie mit Störgeräusch“ gewürdigt. Darin lesen wir: „'Viral Marketing', Medial Hoaxhing, Adbusting, Sniping, Faking oder Subvertising heißen die ausdiffferenzierten Strategien der semiologischen Guerilla“.

Dieser Beilage entnehmen wir, dass die autonome.af.r.i.ka.-gruppe dort als Künstler ausgegeben wird. Tja das kommt davon, wenn man sich auf das Museum einlässt.

Im ak (analyse + kritik) – zeitung für linke debatte und praxis (18.2. 2005, Nr. 492) findet sich ein Interview mit diversen linken Aktivisten, die die Tradition des 1. Mai betonen (leider nicht online):

„Mayday, Maday!! Der 1. Mai erfährt eine Renaissance."
san precario
In dem Gespräch geht es über die Möglichkeiten am 1. Mai Innovationen durchzuführen sowie das Thema Prekarisierung gegen die üblichen gewerkschaftlichen Widerstand zu verankern.

In diesem Zusammenhang findet sich eine durchaus große Abbildung des Heiligen Prekarius, der erst jüngst heilig gesprochen wurde. Darunter ist zu lesen: „Die Leitfigur ist gefunden ...“

lautet die Überschrift eines Artikels der Süddeutschen Zeitung (21.2.2005) über den Frankfurter Kongresse "Schöner wär's, wenn's schöner wär" "zur Zukunft des Dagegenseins".

Abgesehen von der tendenziellen Süffisanz und einer abschätzigen Bemerkung zu Referend Billy von der "Church of Noshopping" ist dabei nur ein Satz bemerkenswert:

"Man zerpflückt nicht mehr stundenlang herrschende Verhältnisse und anschließend sich selbst. Es hatte allerdings auch damit zu tun, dass in Zeiten der Globalisierung kurzfristie Interventionen angesagt sind. Und die zünden nur, wenn sie mit einer Ästhetisierung des Widerstandes einher gehen."

Nella Settimana della Moda
sfila anche San Precario


Die Chainworkers, die auch den Heiligen Prekarius den prekär beschäftigten massen geschenkt haben, haben anlässlich der Mailänder Modewoche eine neue Modeschöpferin namens Serpica Nero erfunden.
Ihr Motto lautet: "we are not low class, we are not high class, we are the new class" .
Der Name ist aber "nur" ein Anagramm für San Precrio, der somit auf den Laufsteg der Mailänder Modewochen Zutritt erhalten hat. Damit wurde die Auseinandersetzung um die Arbeits- und Lebensbedingungen der prekär beschäftigten Menschen auf den Laufsteg der Mailänder Modemacher gehoben. Bravo!

Precario Milano1

La Repubblica
(26.2. 2005) schreibt über einen der witzigsten und besten Fakes, den Italien die letzte Jahre erlebte:

"Sorpresa nella giornata conclusiva della Settimana della Moda
Beffa del collettivo Chainworkers ai danni degli organizzatori delle sfilate:
Moda, i No Global svelano l'enigma -
'Abbiamo creato noi Serpica Naro' -
Il nome della sedicente stilista è l'anagramma di San Precario"


Precario Milano2

Sfilata provocazione dei No Global per la Settimana della Moda.
I chainworkers hanno inventato Serpica Naro,
anagramma di San Precario: la beffa è riuscita,
nella trappola è caduta anche la Camera della Moda


Hier noch ein Interview in la Repubblica
(26-2-2005)
mit einem der "Autoren" der Aktion, des Fakes usw.:

"Intervista a Frankie, uno dei creatori di Serpica Naro -
L'incredibile beffa di 200 precari ai signori della moda milanese:
"Abbiamo creato Serpica Naro in 7 giorni e con pochi soldi"


Jede Menge Material liefert Indymedia Italien

Precario Milano3

Freitag, 25.2.2005, 19.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung im Lentos-Museum zu Linz
26-2-2005 - 6-6-2005

"Just do it! Die Subversion der Zeichen von Marcel
Duchamp bis Prada Meinhof" / * / ** / *** /


Deportation Class


Ausserdem findet dort am Samstag, 26.2. 2005 ein Culture-Jamming-Symposium mit den
üblichen Verdächtigen statt.

Lentos Kunstmuseum Linz
Ernst-Koref-Promenade 1
A-4020 Linz
Tel.: +43(0)732/7070/3600 or 3614
Fax: +43(0)732/7070/3604
https://www.lentos.at

 

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