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Manchmal dauert es halt, bis sich einem die Perlen des Netzes offenbaren. Das folgende sei der geneigten LeserInnenschaft nicht vorenthalten:

REPUBLIK ÖSTERREICH
Bundesministerium für Inneres
VERFASSUNGSSCHUTZBERICHT 2000
Staats-, Personen- und Objektschutz
Wien, Juli 2001
Der Verfassungsschutzbericht 2000 im Internet:


V. LINKSEXTREMISMUS

6.1.2 „Kommunikationsguerilla“
Die sogenannte „Kommunikationsguerilla“ erfreut sich in der linksextremistischen Szene immer größerer Beliebtheit. In der Steiermark etwa wurden gefälschte Schreiben des Innenministers betreffend einer Durchführung von Sicherheitsüberprüfungen an Betriebe versendet. Die Sicherheitsbeauftragten in den betroffenen Firmen erkannten die Fälschungen rasch als solche.
Derlei Aktionen dienen einerseits der Unterhaltung der Szeneaktivisten („Spaßguerilla“) und sollen zudem bei einem bestimmten, in der Regel größeren Personenkreis Verwirrung stiften. Darüber hinaus sollen die „Zielobjekte“ durch die Beeinträchtigung in ihrer Tätigkeit geschädigt werden.


Es ist besser, wenn man diesen Arschlöchern die Definition der Begriffe nicht überlässt.

Marvin Chlada und Marcus S. Kleiner (Radio Derrida; Alibri Verlag)
analysieren die Popkultur:

Eine Besprechung aus dem Deutschlandradio (27.10. 2003)

Seit Mitte der 90er Jahre erschien wie aus dem Nichts das Gespenst der Pop-Literatur, zog eine beispiellose Welle der öffentlichen Aufmerksamkeit nach sich und eine Schwemme von Büchern, die dem Geiste oder dem Marketing nach als dem Boom zugehörig apostrophiert wurden, Anfang des neuen Jahrtausends ist es damit schon wieder vorbei. Dafür hat nun eine jüngere Literaturwissenschaft die Chance einer unmittelbaren Wirksamkeit begriffen und eine analytische Studie zum Phänomen der Pop-Literatur jagt die nächste, der Boom nach dem Boom.
www1

Da die Erzeugnisse der populären Kultur besonders über elektronische Medien Verbreitung finden, ist ein wichtiger Bestandteil der Popkritik immer auch Medienkritik gewesen. Nach Chlada/Kleiner ergibt sich heute nun aber das Paradox, dass Medienkritik ihren Gegenstand zwangsläufig affirmiert, wodurch dieser mehr und mehr gegen Kritik immunisiert wird. Als Ausweg schwebt ihnen eine neue Form der "Medienguerilla” vor, dazu Kleiner:

Wenn man sich nur mit Produkten der Medien-Pop-Kultur-Industrie auseinander setzt, dann kann man nicht zu einer substanziellen Kritik an diesen Gegenständen kommen. Man repoduziert nur das, was gesagt worden ist. Medienguerilla will hier nicht Wahrheiten gegen Wahrheiten halten, das heißt, eine Position aus dem Blickpunkt einer anderen Position zu verurteilen, sondern erst mal zu fragen, wie konstitutiert sich dieser Gegenstand, also dieses Buch, diese Theorie, was steckt dahinter, also welche heterogen Praktiken werden hier gebündelt, und dann zu sehen, welche Angriffsflächen sie bieten, aber nicht zu sagen, diese und diese Theorie oder dieses Buch ist aus den und den Gründen zu verurteilen, sondern zu fragen, wie funktioniert dieses Buch, wie hat sich dieses Buch konstitutiert, welche Personen steckten dahinter, welche Institutionen steckten dahinter, welche Ideen stecken dahinter


Abgesehen von der offensichtlich unausrottbaren Begriffswahl ("Mediengurilla") wird hier natürlich prinzipiell etwas richtiges gesagt; bloss nervig ist der Soundtrash der Kritiker der Popkultur, die uns in ihrer Abarbeitung und dem Übermagazin SPEX nun zum xten Mal nachweisen müssen, dass Pop und Subversion nichts gemein haben. Was so allgemein stimmt, aber eben nichts wirklich aussagt.

Check this:
Berlin: Großer Solidaritäts-Mob für die Loveparade am 10. Juli!

jimmyjump1


You never walk alone

jimmyfigoWährend des EM-Finales (fünf Minuten vor Schluss) stürmte Jimmy Jump das Spielfeld, warf Portugals Altherrenstar Figo die Fahne des FC Barcelona (sein ursprünglicher Verein, bevor er zu Real Madrid wechselte) vor die Füße und rannte - verfolgt von einem Haufen sichtlich überforderten Sicherheitstypen - justament in das griechische Tor, in das Figo und seine Teamkollegen einfach nicht treffen wollte(n). Erst nach dem Überschreiten der Torlinie erwischten ihn die Securities und vermöbelten ihn vor den Augen der ZuschauerInnen.

Natürlich ist Jimmy Jump der Spieler des Tages!

jimmyjumpDas war nicht sein erster Auftritt. Beim großen Preis von Spanien eine Woche zuvor, war er schonmal auf der Piste.

Jimmy Jump hat eine eigene Webseite (die aber derzeit nur leidlich funktioniert; jedenfalls der englischsprachige Teil nicht) und bereits eine Fanpage in deutscher Sprache

pikto-cheibane
Mein geliebtes Österreich
Die Agentur no_milk///no_honey geht einen Schritt weiter in ihren Bemuehungen, potentielle Fluechtlinge von der Flucht nach Oesterreich abzuschrecken.

Die neue Sommerkollektion von no_milk///no_honey ist mit Aufdrucken zu Toetungen von MigrantInnen durch die oesterreichische Polizei bedruckt und ermoeglicht es Ihnen damit, das oesterreichische Innenministerium zu unterstuetzen. Verwenden Sie Teile der Kollektion im Urlaub, am Strand oder bei der After-Beach-Party und Sie informieren MigrantInnen darueber, was ihnen in Oesterreich alles zustossen kann.
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Um einen Anreiz fuer Ihre aktive Mitarbeit zu bieten, koennen alle KaeuferInnen, die uns ein Urlaubsfotos von sich und ihrem no_milk///no_honey -Teil schicken, einen Kurzurlaub in Barcelona gewinnen.

Naehere Infos zum Gewinnspiel, den Toetungen und den vielen attraktiven Artikeln der Kollektion finden sie im Webshop unter
https://nomilk.at

pikto-omafumano_milk///no_honey ist ein Kunstprojekt von
Social Impact, Verein fuer Kunst und Aktionsforschung
Die Agentur no_milk///no_hoeny betreibt Filialen in Graz und Linz.

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SOCIAL IMPACT
A-4020 Linz, Herrenstr. 20
t. 0043 - (0)70 - 773142-23
f. 0043 - (0)70 - 773142-24

e-mail: office@social-impact.at
https://social-impact.at

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Wir danken unseren Förderern und UnterstuetzerInnen:
X-net
Ideal Hostel Barcelona
Stadt Linz
Land Steiermark - Soziales
pikto-binali

Der Standard (1.7. 2004) interviewt die Vorsitzenden Fuchs und Wittinger der österreichischen Hochschülerschaft (ÖH) und die "zeigen sich im derStandard.at-Interview enttäuscht von Ministerin Gehrer"

Auweia - was sind das für Kategorien?

"Seit einem Jahr "regiert" Grün-Rot in der Bundesvertretung der Österreichischen HochschülerInnenschft. Die beiden ÖH-Vorsitzenden Patrice Fuchs (VSStÖ) und Barbara Wittinger (GRAS) ziehen im Gespräch mit derStandard.at Bilanz. Von Ministerin Elisabeth Gehrer sind sie - nach wie vor - enttäuscht: Nach anfänglicher Begeisterung über so manches von der ÖH vorgelegte Konzept seien keine Taten gefolgt. Tortenwerfen als Mittel des Protests ist für sie "Geschmackssache". Mit den beiden Studierendenpolitikerinnen sprach Sonja Fercher.

(...)

derStandard.at: In den Medien war die ÖH im vergangenen Jahr vor allem mit ihren Protesten gegen die Einschränkung der studentischen Mitbestimmung. Sicherlich ein wichtiges Thema für die ÖH, doch ist das wirklich das, was die Studierenden am meisten bewegt?


utBarbara Wittinger: Da kann ich nur wieder auf die SORA-Umfrage verweisen: Hier zeigt sich ganz klar, dass die Studierenden sehr wohl an organisierten Protestmaßnahmen interessiert sind, dass sie sehr wohl für ihre Rechte kämpfen wollen. Die ÖH nimmt da eine unterstützende Position ein, aber es kann nur gemeinsam mit den Studierenden gehen und die Studierenden sind auch gewillt dazu, das zu machen. In welcher Form das passiert, obliegt den Studierenden.

derStandard.at: Ist Aktionismus wie z.B. Tortenwerfen oder die Audi Max-Besetzung wirklich eine zielführende Form des Protests?

Barbara Wittinger: Es kommt immer darauf an, welche aktionistischen Mittel man wann einsetzt. Ich will per se nicht ausschließen, dass das eine oder das andere verwendet wird. Ich halte es für wichtig, eine Strategie dahinter zu haben. Wir als ÖH sitzen an der Informationsquelle und können hier eine Strategie aufbauen. Welche Mittel dann auch immer eingesetzt werden.

Die Studierenden sind total empört, was hier passiert, und es ist vollkommen klar, dass eben manchmal auch zu radikaleren Mitteln gegriffen wird.

Patrice Fuchs: Wir können den Studierenden nichts vorschreiben. Welches aktionistische Mittel ergriffen wird, ist natürlich zum Teil auch Geschmackssache. Nichts desto trotz haben die Besetzungen und die Proteste zur Jahreswende sehr wohl auch etwas gebracht."


Die Formulierungen sind verräterisch. Letztlich geht es vor allem darum, dass sich alle brav an die Regeln halten und entsprechenden den Benimmregeln der repräsentativen Demokratie zwar mal widersprechen dürfen, aber sonst auch nichts. Seine Interessen durchsetzen heisst aber immer auch, die Spielregeln mitzubestimmen.

"Protest mit Süßspeise
Bei einer Diskussionsveranstaltung am Dienstagabend (Mai 2004) sind der Rektor der Universität Wien, Georg Winckler, sowie der für die Hochschulen im Bildungsministerium zuständige Sektionschef Sigurd Höllinger von Studenten mit Torten beworfen worden"

Weitere Bilder vom Tortenwurf

FM 4 des ORF am 30.6. über

Banksy

Sometimes you just have to find the right angle. Wether it's oblique or obtuse is irrelevant, as long as it's right.
Banksy, Englands most wanted vandal and most celebrated graffiti artist, seems to have found the perfect angle. It's even better than warhols screen printing.

Stencils.

Some paint, some cardboard, a couple of good knives and enough balls to follow through with some high visibility vanalism are all you need now to break into the London art scene. The nice thing about banksy is his willingness to share the joy. A handy how-to section on his site provides some usefull hints and tips to get you started on your own stenciling stint. The press coverage is entertaining, and his collection of letters to the vandal are a rather quaint look in the psyche of the average english art lover.

Or something like that...


Nettes Manifest Pest Control von Banksy

Hier ein Link zu einem Text von Saul Len über Graffiti in den "links-politischen" Bewegungen aus dem Institut für Graffiti-Forschung aus dem Jahr 2002:

"Dies ist ein Thema, das zeitlich eingegrenzt werden muss und wenn ich 1968 anfange, dann erst mal mit der Feststellung, dass dies noch die Zeit von Pinsel und Farbtopf war. Graffiti, die diese Zeit hinterlassen hat, sind auf Fotos zu finden und der lokale Schwerpunkt dafür in Frankfurt war die Universität. Dies blieb auch so, als Anfang der 70iger-Jahre die Sprühdose aufkam und die politischen Auseinandersetzungen vor allem in diesem Umfeld sich auch an der Wand niederschlugen."


Der Text ist eher deskriptiv und eine nette Materialsammlung - die theoretische Dimension wer Wiederaneignung des öffentlichen Raumes wird nicht angesprochen. Schade eigentlich ....

Hier aber noch ein schöner Spruch aus Frankfurt von den Anciens Soixanthuitards:

"Adorno saß im Kaffee Laum und traute seinen Augen kaum,
denn wer auf der Straß Pomm Fritten aß, das war Kollege Habermas."

 

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